Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde,

ich hoffe, Sie haben eine besinnliche Adventszeit im Kreise Ihrer Lieben verlebt und wurden nicht von der allgemeinen Hektik rund um eine immer stärker kommerzialisierte Weihnacht erfasst. Zum Höhepunkt der Adventszeit nämlich – zu Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen – möchte ich Ihnen auch im Namen meiner Präsidiumskollegen und der Mitarbeiter der Verbandsgeschäftsstelle ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen! Darüber hinaus wünschen wir Ihnen einen guten Rutsch ins Jahr 2017, in dem Ihnen Glück, sportlicher Erfolg mit Ihren Tauben, vor allem aber Gesundheit widerfahren soll!

 

[Es folgt das Vorwort aus dem Verbandsorgan "Die Brieftaube", Heft 52/2016]

 

Der bald bevorstehende Jahreswechsel ist meines Erachtens auch eine gute Gelegenheit, sich gedanklich noch einmal mit dem vergangenen Jahr 2016 auseinanderzusetzen und Resümee

zu ziehen. Zurückblickend auf das Verbandsjahr 2016 gilt es aus meiner Sicht, Erfreuliches und weniger Erfreuliches zu erinnern:

Als gute Entscheidung hat sich herausgestellt, vorerst die Position des Verbandsgeschäftsführers nicht neu zu besetzen und stattdessen den Leitern der einzelnen Kostenstellen des Verbandes mehr Verantwortung zu übertragen. Dadurch konnte die Effizienz gesteigert und durch die Übertragung von mehr Verantwortung auf jeden einzelnen Mitarbeiter das allgemeine Arbeitsklima deutlich verbessert werden. Gerne möchte ich mich an dieser Stelle für die geleistete Arbeit des Jahres 2016 bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbandsgeschäftsstelle bedanken. Darüber hinaus möchte ich meinen Präsidiumskollegen, den Vorsitzenden und Mitgliedern der verbandlichen Kommissionen, dem Vorsitzenden des Verbandsehrengerichtes und seinen Beisitzern sowie dem kompletten Vorstand der Preisrichtervereinigung für Ihr ehrenamtliches Engagement danken!

 

Die neu gestaltete Internetseite www.brieftaube.de erhielt durchweg positive Kritiken. Der modulare Aufbau der Seite lässt uns die Möglichkeit, etwaige künftige Erweiterungen kostengünstig zu realisieren.

Wahrgenommen und angenommen wurde auch die Übertragung des DBA-Festabends per Livestream ins Internet. Viele Sportfreundinnen und Sportfreunde, die dieses Ereignis nicht live miterleben konnten, haben den Festabend über das Internet verfolgt und sich nachgängig durchweg lobend geäußert. Am Abend des 7. Januar werden wir den Festabend wieder live im Internet übertragen. Von der Verbandshomepage wird dann auf den Livestream verlinkt.

 

Überhaupt erhalten wir für die DBA in den letzten Jahren deutlich mehr Anerkennung und Lob, als dass wir getadelt werden. Nach meinem Dafürhalten hat sich die Deutsche Brieftauben-Ausstellung ihren Spitzenplatz als eine der attraktivsten Messen weltweit zurückerobert. Kaum eine andere Messe bietet jährlich so viele Neuerungen für den Besucher wie die DBA, und darüber hinaus ist mir kein Verband bekannt, der sich mehr Mühe gibt, seine nationalen Sieger würdig zu ehren.

 

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre rund um das Ausstellungswesen hat der Verband eine vollkommen neue und geradezu revolutionäre Ausstellungssoftware in Auftrag gegeben. Die Leistungen aller zur Ausstellung angemeldeten Tauben werden automatisch auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft und final aus den Leistungsdateien ausgelesen. Somit dürften sich Fehler, die Leistungen einzelner Tauben betreffend, erledigt haben. Darüber hinaus wird das Richten der Tauben künftig mit sogenannten Tablets erfolgen. Das heißt, der Preisrichter gibt seine Bewertungen in ein Tablet ein, die eingegebenen Bewertungen werden online auf den Server übertragen, und dieser gibt unmittelbar die Gesamtpunktezahl und die Platzierung der Taube in der gerichteten Klasse zurück. Auf der DBA 2017 wird diese Software erstmalig zur Anwendung kommen.

 

Die wirtschaftliche Entwicklung des Verbandes in seiner Gesamtheit, also der ideelle Bereich, der Verlag, die Taubenklinik und die DBA hat sich so eingestellt, wie es in der Planungsrechnung prognostiziert wurde. Das anhaltend niedrige Zinsniveau und das Damoklesschwert der Negativzinsen – das heißt, dass man künftig für Bankguthaben anstatt Zinsen zu erhalten Zinsen zahlen muss – war neben der Inflation als kapitalzehrende Komponente zu berücksichtigen. Das Präsidium sah sich veranlasst, einen Teil der verbandlichen Mittel, auf Anregung der Verbandsprüfer, in mehrere konservativ gemanagte Fonds zu investieren.

 

Neben diesen durchaus erfreulichen Dingen möchte ich aber auch die nach meiner Einschätzung negativsten Dinge ansprechen:

Im vergangenen Jahr wurde vieles versucht, um der an vielen Orten sportgefährdenden und unerträglichen Situation mit auf Brieftauben spezialisierten Greifvögeln Herr zu werden. Unsere Bemühungen in Richtung der Landesregierungen, Bundesministerien, der Bundesregierung selbst, des Petitionsausschusses des Landtages von Nordrhein-Westfalen und letztlich das Ansinnen bei der Europäischen Kommission stieß aber nicht einmal ansatzweise auf offene Ohren. Die fortwährende Weigerung unserer politischen Vertreter und deren Verwaltungen, die offensichtlich kausalen Zusammenhänge bezüglich des Rückganges der freilebenden sowie der domestizierten Vögel und dem gleichzeitigen Anstieg der Raubvogel-Populationen wahrzunehmen und wenigstens dort, wo das unerträgliche Maß überschritten ist, für Abhilfe zu sorgen, spricht Bände. Nach meinem Dafürhalten schielt man hier auf Wählerpotential und verweigert die Anerkennung substantiiert vorgetragener Argumente. Zu gegebener Zeit werden wir das Ansinnen aus dem Jahr 2010 wieder aufnehmen und versuchen, durch Beschreitung des Rechtsweges eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Im Sommer, in Heft 31/2016, veröffentlichten wir in der „Brieftaube“ unser Schreiben an die EU-Kommission. Die enttäuschende Antwort des EU-Kommissars Vella kann jetzt auf der Verbandshomepage eingesehen werden – neben den bereits im Sommer veröffentlichten Antworten der Bundesländer (Link bzw. Downloads siehe unten).

 

Abgesehen von der massiv bedrohenden Greifvogelproblematik ist der stetige Rückgang unserer Mitgliederzahlen ursächlich für die allermeisten Probleme und Ärgernisse in unserem Verband. Jedes Jahr zwischen 3 und 5 Prozent seiner Mitglieder zu verlieren, verkraftet auf Dauer kein Verband. Es tröstet auch nicht, dass vergleichbare Verbände mit genauso großen, wenn nicht größeren Mitgliederrückgängen zu kämpfen haben. Alle verbandlichen Konzepte zur Mitgliedergewinnung der letzten 20 Jahre waren mehr oder weniger erfolglos. Die alles entscheidende Frage ist: Wie können wir neue Mitglieder, die unser Hobby aktiv ausüben, gewinnen. Ein Patentrezept habe ich hierfür nicht, eines glaube ich aber sicher zu wissen, nämlich dass eine „Neumitglieder-Akquise“ vor Ort, in Ihrem persönlichen Umfeld, starten muss. Es ist ein unmögliches Unterfangen, zentral, von unserer Verbandsgeschäftsstelle aus, in ganz Deutschland persönliche Kontakte zu interessierten Menschen aufzubauen und diese mit dem uns alle eigenen „Taubenbazillus“ zu infizieren. Wenn wir unser gemeinsames Hobby erhalten wollen, muss jeder einzelne von uns bereit sein, alles in seiner Macht Stehende zu tun, interessierte Menschen an unser Hobby heranzuführen. Der Gedanke, „die anderen“ oder „die gewählten Funktionäre“ werden es schon richten, hat in der Vergangenheit nicht funktioniert und wird in der Zukunft auch nicht funktionieren.

Unser Verband braucht das Engagement eines jeden einzelnen von uns. Über die „Brieftaube“ werden wir Möglichkeiten aufzeigen, wie es an anderen Orten gelungen ist, neue Mitglieder zu gewinnen. Auf Seite 7 in diesem Heft stellen wir Ihnen unsere neue Initiative um eine „Werbe-Prämie“ vor, mit der dieses Vorhaben umgesetzt werden soll. Wir hoffen auf viele Einsendungen einzelner Sportfreundinnen und Sportfreunde sowie Einsatzstellen, Reisevereinigungen usw.

 

Der Volksmund sagt „Glaube versetzt Berge“, und neue wissenschaftliche Arbeiten von Charles Lee vom Department of Psychology der University of Virginia bestätigen dem Grunde nach dieses Sprichwort. Ich bitte Sie deshalb: Glauben Sie an die Zukunft unseres geliebten Hobbys, und durch UNSER gemeinsames Engagement werden sich in den nächsten Jahren auch Erfolge hinsichtlich unserer Mitgliederzahlen einstellen!

 

Das Präsidium, der Prof. Dr. Kohaus Förderverein und nicht zuletzt die Verbandsgeschäftsstelle werden Sie in allen Ihren Bemühungen nach Kräften unterstützen. Lassen Sie uns, im Sinne einer neuen Gemeinsamkeit, das Jahr 2017 damit beginnen, dass Sie die Deutsche Brieftauben-Ausstellung am 7. und 8. Januar durch Ihren Besuch bereichern. Ich kann Ihnen versichern, dass es wieder das eine oder andere Neue anlässlich der DBA 2017 zu entdecken gilt. Die verbandlichen Mitarbeiter, die Kommissionen, der Historienclub, das Präsidium und nicht zuletzt die gewerblichen Aussteller freuen sich, Sie in Dortmund begrüßen zu dürfen.

 

Ihr Richard Groß, Präsident

 

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