Die Ursprünge der Zeitschrift „Die Brieftaube“ gehen bis in das Jahr 1883 zurück. Schon damals war sie als Wochenzeitschrift konzipiert.
Heute erreicht die „Brieftaube“ bei einer Auflagenstärke von 21.000 Stück in einem zeitgemäßen Layout fast jeden Brieftaubenzüchterhaushalt in Deutschland. Alle 14 Tage und immer aktuell. Sie ist damit die größte und verbreitetste Fachzeitschrift ihrer Art in Europa und hat darüber hinaus ihre Leser in der ganzen Welt. Sie gilt als eine der modernsten Brieftaubenzeitschriften und setzt damit die Maßstäbe.
Mit einem Regelumfang von 36 Seiten informiert die „Brieftaube“ über alles, was im Brieftaubensport wichtig und von Bedeutung ist.
Verbandsmitteilungen, Meisterschaftsbedingungen, Auslegungen zum Regelwerk, interessante Reportagen, Berichte aus den Regionalverbänden, alles zum Thema „Taubengesundheit“, Ausstellungen, Zugeflogene, das Neueste aus Wissenschaft und Technik, während der Reisesaison die Flugberichte der Reisevereinigungen, Neuheiten aus der Industrie. Das alles bietet die „Brieftaube“. Ein Themenkatalog, wie er umfangreicher und aktueller nicht sein kann.
Das über 100 Jahre alte Thema immer auf den neuesten Stand zu bringen und damit stets das Interesse des Lesers zu wecken, ist das vordringliche Anliegen der Redaktion.
Besondere Ausgaben sind jährlich die Folge 9 mit ihrem aktuellen Regelwerk zur Reisesaison und die Folge 32 als „Meisterausgabe“ mit den Meistern des abgelaufenen Reisejahres. Beide Ausgaben erscheinen in einem stark erhöhten Umfang und in einer höheren Auflage. Hinzu kommen die Folgen, die sich schwerpunktmäßig mit der Deutschen Brieftauben-Ausstellung (DBA) befassen, insbesondere der Ausstellungskatalog mit allen siegreichen Ausstellungstauben. Dieser Katalog erscheint außerdem als normales Heft und informiert den Leser, der die DBA nicht besuchen konnte, in einem ersten Überblick und mit vielen Bildeindrücken über die Höhepunkte der Veranstaltung.
Schwerpunktausgaben erscheinen themenbezogen etwa vierteljährlich oder kurzfristig bei Bedarf. Die Ausgaben 9, 32 und der Ausstellungskatalog sowie die Schwerpunktausgaben sind besonders interessant für die Anzeigenkunden, weil diese Folgen verstärkt gelesen werden und länger in Gebrauch sind.
Technische Daten:
Format: 20,5 x 29,0 cm
Umfang: mindestens 36 Seiten
Farbe: 4/4-farbig, s/w
Druck: Rollenoffset
Die Brieftaube war von Anfang an als Wochenzeitschrift konzipiert
Anfang Dezember 1883 erschien sie zum ersten Mal und bereitete damit die Gründung des deutschen Verbandes im Januar 1884 im Kölner Gürzenich vor. Auf der Gründungsversammlung wurde sie zum offiziellen Verbandsorgan bestimmt. Seitdem ist sie untrennbar mit dem Verband verbunden. Sie machte alle Höhen und Tiefen mit, erlebte einige Namensänderungen und trotz verschiedener innerer und äußerer Einflüsse blieb sie immer die Zeitschrift für den Brieftaubenzüchter. So hieß sie von 1883 bis 1885 „Brieftaube“; von 1886 bis 1944 „Zeitschrift für Brieftaubenkunde“; von 1947 bis 1958 „Die Reisetaube“ und seit 1958 trägt sie ihren aktuellen Namen „Die Brieftaube“.
In den Anfangsjahren waren die Ausgaben selten stärker als vier Seiten. Inhalt und Erscheinungsform waren aus heutiger Sicht bescheiden. Hauptthemen waren die Beitritte der Vereine in den jungen Verband, der Eingang der Jahresbeiträge, Reisepläne wurden bekannt gegeben, erste Reiseberichte wurden veröffentlicht, es gab vereinzelte Zugeflogenen-Mitteilungen und es erschienen die ersten kleinen Annoncen. Die ersten Fachbeiträge erschienen und es gab auch Übersetzungen aus den Standardwerken belgischer Autoren, hier war der Brieftaubensport bekanntermaßen viel weiter verbreitet.
Unstimmigkeiten unter Brieftaubenzüchtern sind keine Erscheinung der Neuzeit. Die gab es schon in den Gründerjahren. Auch hierfür musste das Blatt herhalten. Zumal es bereits damals schon eine Konkurrenzzeitschrift gab, die den Verbandsgegnern als Sprachrohr diente.
Die erste deutschsprachige Brieftaubenzeitung wurde 1870 als Beilage der damaligen Zeitschrift „Der Geflügelhof“ herausgebracht. Herausgeber war Dr. Ruhs in Berlin. Als der Inhalt jedoch nicht mehr den Anforderungen seiner Leser entsprach, wurde das Blatt und damit auch die Brieftaubenbeilage von den „Österreich-ungarischen Blättern für Geflügelzucht“ in Wien übernommen. Doch auch dieses Blatt warf keine große Rendite ab und verschwand nach dem Tode des Herausgebers rasch von der Bildfläche.
Ab 1880 gab es die Bestrebungen, einen deutschen Brieftaubenverband zu gründen und unter diesem Dach die Mitglieder und die Vereine zu organisieren. Als 1883 ein Aufruf zur Verbandsgründung erschien, wurden einige Herausgeber aktiv, darunter auch Dr. Ruhs. Gleichzeitig wurde in Dresden die „Taubenpost“, eine Konkurrenzzeitschrift, gegründet. Bei der Gründungsversammlung in Köln bewarb sich Louis Meyer als Herausgeber der „Brieftaube“ und damit als Verbandsorgan und er erhielt den Zuschlag. Ein wirklicher Brieftaubenfachmann war er allerdings nicht, das merkte man rasch an der redaktionellen Arbeit. Da allerdings auch die „Taubenpost“ daran krankte, gingen beide Zeitungen schnell ein. Der Verein „Hannovera“ schlug dem Verband vor, Dr. W. Hehs, Professor an der königlich-technischen Hochschule und der Tierarzneischule in Hannover, als Herausgeber zu wählen. Man folgte dem Vorschlag und so kam es zur Gründung der „Zeitschrift für Brieftaubenkunde“ (ZfB).
Die Redaktion war Sache der Geschäftsführung
Es gehörte zu den Aufgaben der jeweiligen Geschäftsführer des Verbandes, die Zeitschrift zu redigieren. Von 1889 bis 1897 zeichnete Josef Hoerter verantwortlich, von 1897 bis 1933 oblag es Wilhelm Dördelmann. Redaktionssitz war Hannover.
Während des 1. Weltkrieges wurde die Zeitschrift allen einberufenen Züchtern zugestellt, um deren Verbindung zur Heimat aufrecht zu halten.
Nach dem Krieg hatte es natürlich auch die Zeitschrift schwer, dank der Unterstützung vieler Verbandsmitglieder konnte sie aber regelmäßig erscheinen.
Ab April 1927 erschien die Zeitschrift für Brieftaubenkunde mit blauem Umschlag, in Züchterkreisen wurde sie danach fast nur noch als die „Blaue“ bezeichnet. Von 1933 bis 1945 stand sie ganz unter dem politischen Einfluss jener Zeit.
Neubeginn mit neuem Namen
Nachfolger des alten Verbandes deutscher Brieftauben-Liebhaber-Vereine wurde der „Verband zur Förderung der Reisetaubenzucht“. Ab April 1947 konnte der ein so genanntes Mitteilungsblatt herausbringen.
„Die Reisetaube“ erschien anfangs monatlich mit einem Umfang von acht Seiten als Mitteilungsblatt für Kreisverbände und Reisevereinigungen. Ab Juli 1948 konnte sie dann wieder jeder Brieftaubenzüchter beziehen, ab Oktober 1948 erschien sie zweimal im Monat. Im November 1948 erhielt sie wieder den Status „Organ des Verbandes zur Förderung der Reisetaubenzucht“ mit dem Untertitel „Zeitschrift für Brieftaubenkunde, Verlag und Schriftleitung Dr. Uhlenbrock, Essen-West“.
Nach den Jahren des ersten Weltkrieges erlebte der Brieftaubensport und damit auch der Verband auch einen enormen Zuwachs an Züchtern und Mitgliedern. Deren Informationsbedürfnis war natürlich gewaltig und dem konnte die Zeitschrift Rechnung tragen mit fundierten Fachbeiträgen, Reportagen über erfolgreiche Züchter und mit Berichten aus dem Ausland.
1954 trennte sich der Verband von Dr. Uhlenbrock. Mit H. Brambrink und F. W. Demond zeichneten jeweils kurzzeitig zwei Sportfreunde für die Zeitschrift verantwortlich, ehe 1957 der Geschäftsführer W. Merkel die Redaktionsleitung übernahm. In dieser Zeit erreichte die Zeitschrift eine Auflage von 60.000 Stück und ab dem 25. September 1957 erschien sie wieder wöchentlich.
Im Juli 1958 erfolgte die Namensänderung in „Die Brieftaube“.
Eine neue Ära bahnte sich 1966 an
1966 rief der damalige Präsident Professor Dr. Josef Kohaus den Arbeitskreis „Zeitschrift“ ins Leben. Erfolgreiche und wortgewandte Sportfreunde unterstützen auf freiwilliger Basis die Redaktionsarbeit und verhalfen der Zeitschrift so zu noch mehr Aktualität. Von ihrem Erscheinungsbild her vollzog die Zeitschrift einen weiteren Wandel, ebenso wie sich die Drucktechnik weiter modernisierte. Die Vier-Farb-Ausgaben wurden regelmäßiger, insbesondere zu hohen Feiertagen und anlässlich der Verbandsaustellungen.
Die Einrichtung der Taubenklinik erfolgte 1972. Seit dieser Zeit erscheinen regelmäßig die Fachbeiträge der Tierärzte und anderer namhafter Autoren. So konnten beispielsweise wichtige Hinweise zur Bekämpfung der Paramyxovirose veröffentlicht werden, die etwa ab 1980 den Taubenbeständen erheblich zu schaffen. Ein Medium wie „Die Brieftaube“ trug wesentlich zur Information der Brieftaubenzüchter und Fachmediziner bei. Die Berichterstattung über Deutsche Meister, Bezirksmeister und As-Tauben wurde intensiviert.
Ab Mitte der 70er Jahre bringt die „Brieftaube“ mit der Folge 52 die so genannte Meisterausgabe mit allen RV-Meistern, Bezirksmeistern, Deutschen Meistern und As-Tauben, heute mit den Regionalverbands-Meistern und den Verbandsmeistern. Die Flugberichterstattung während der Reisesaison gibt Aufschluss über die Flugverläufe am jeweiligen voraufgegangenen Wochenende.
Das gedruckte Wort behält seinen Platz
Wegen der fortschreitenden Technik und neuer Medien wird das gedruckte Wort nicht überflüssig, ganz im Gegenteil. Eine Zeitschrift wie die „Brieftaube“ wird ihren Platz behalten. Weil sie sich immer den jeweiligen Erfordernissen hat anpassen können, zeitweilig sogar anpassen musste. Sie ist nach wie vor das Bindeglied zwischen den Züchtern. In ihr spiegeln sich die Gegebenheiten der einzelnen Zeitabschnitte wieder und das ist das eigentlich Interessante in der Entwicklung des deutschen Brieftaubensportes und der Zeitschrift des deutschen Verbandes.
Die Schriftleitung der Neuzeit:
1966 bis 1979: Frau Margret Monske
1979 bis 1986: Karl-Otto Semmler
1986 bis 2012: Klaus Kühntopp
2012 bis 2023: Christoph Schulte