Die große Hitze in diesem und den vergangenen Sommern macht nicht nur den Menschen zu schaffen, auch die Brieftauben leiden darunter. Ebenso wie wir müssen auch bei den Tauben einige Verhaltensweisen und Versorgungsgrundsätze befolgt werden, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit unter Extrembedingungen zu erhalten.

 

 

Studien zu zahlreichen Tierarten belegen, dass große Hitze mit einer Schädigung des Darmes einhergeht.

Die Folge: eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten. Daher sollte zunächst darauf geachtet werden, dass den Tauben so viel Kühlung wie möglich verschafft wird. Das Schlagdach und die Schlagumgebung können mit dem Wasserschlauch abgespritzt werden, um durch Verdunstungskälte eine Abkühlung zu schaffen. Auch häufigeres Anbieten von Badewasser verschafft den Tauben Linderung bei großer Hitze. Das Badewasser sollte aber bei Extremtemperaturen nicht mit Zusätzen wie Badesalz versetzt sein, da salziges Wasser bei Aufnahme dem Körper zusätzlich Wasser entzieht. Dass klares Wasser in ausreichender Menge als Tränke vorhanden sein sollte, versteht sich von selbst.

 

Ein Tipp dazu: Auch wir Menschen trinken nicht gerne warmes Wasser – zweimal täglich frisches Trinkwasser erhöht die Trinkfreude zusätzlich! Dies gilt natürlich auch ganz besonders vor dem Einsetzen, da der Flüssigkeitsverlust der Tauben während der Flüge naturgemäß bei wärmeren Temperaturen höher ist als bei gemäßigten Wetterlagen.

 

Auch die Verwendung von Futtermittelzusätzen verdient in der heißen Jahreszeit unsere vermehrte Aufmerksamkeit. Generell ist zu sagen, dass vor allem im Sommer der Sinnesprüfung vor Verwendung von Futterzusätzen eine stärkere Aufmerksamkeit zukommen sollte! Die Haltbarkeit nach Anbruch der verschiedenen Präparate hängt nämlich extrem von den Lagerungsbedingungen ab! Riecht etwas unangenehm, verfärbt sich, flockt aus oder bläht auf, dann darf es den Tauben nicht mehr verabreicht werden.

 

Angemachtes Futter sollte nicht zu lange in der Wärme stehen. Vitamine zersetzen sich durch Sonnenlicht und Wärme, Fette und Öle werden schneller ranzig, was auch die Akzeptanz bei den Tauben mindert. Zudem lockt der Geruch von ranzigem Fett auch Fliegen und Vorratsschädlinge an. Daher sollten so vermischte Futtermittel entweder gekühlt aufbewahrt oder mehrmals täglich frisch zubereitet werden. Flüssigen Hefeprodukten muss man bei der Aufbewahrung und auch in der Anwendung im Sommer mehr Aufmerksamkeit schenken als von Herbst bis Frühjahr, aufgeblähte Flaschen müssen entsorgt werden. Eine gute Alternative bei hohen Temperaturen sind pulverförmige Hefepräparate.

Manche Züchter verfüttern wasserspeichernde Futtermittel, hier muss sichergestellt sein, dass nach deren Verfütterung ausreichend Wasser zusätzlich aufgenommen werden kann, damit die Speicherung von Wasser nicht den Flüssigkeitshaushalt der Tauben „anzapft“. Zu bedenken ist auch, dass die Schwammwirkung mit einer gewissen Volumenzunahme einhergeht – ähnlich wie bei trockenem und gekochtem Reis.

 

Man sollte sich bei der Fütterungsmenge also unbedingt an die Herstellerangaben halten.

 

Von Dr. Elisabeth Peus und TA Tim Schreiber

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